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Newsletter Nr. 1 - Sommer 2023

Aaremilch, Emmi, Nestlé, ZMP und AgroCleanTech blicken mit Milchproduzenten auf ein erfolgreiches erstes Jahr im Klimaschutz-Projekt zurück 


Emmi und Nestlé blicken im Verbund mit den Milchproduzentenorganisationen aaremilch und den Zentralschweizer Milchproduzenten (ZMP) sowie AgroCleantech auf ein erfolgreiches erstes Jahr ihres Klimaschutz-Projektes "KlimaStaR Milch" zurück. 234 Betriebe wurden rekrutiert und umfangreiche Daten erhoben. Damit wurden wichtige Grundlagen hinsichtlich Klimaschutz und Ressourceneffizienz für eine nachhaltige und wettbewerbsfähige Schweizer Milchwirtschaft gelegt. Erste Auswertungen zeigten, dass die Treibhausgasemissionen pro Kilogramm Milch tiefer sind als erwartet, die Reduktionen im ersten Jahr aufgrund der schwierigen Witterungssituation aber noch unter dem Projektziel liegen. Im Bereich Nahrungsmittelkonkurrenz haben die Milchlieferanten das Jahresziel jedoch übertroffen. Der Aufbau eines breit abgestützten Kompetenznetzwerks war wichtiger Bestandteil des ersten Projektjahres.


«KlimaStaR Milch» zielt darauf ab, die Milchproduktion klimafreundlicher, ressourcenschonender und standortangepasster zu gestalten. Dafür haben sich mit Nestlé, Emmi, aaremilch und ZMP vier gewichtige Akteure der Schweizer Milchbranche und AgroCleanTech zusammengeschlossen, um Treibhausgasemissionen und die Feed-Food-Competition zu reduzieren (siehe Medienmitteilung vom 21. Februar 2022). Im ersten Projektjahr haben die Initianten erfolgreich 234 Betriebe mit rund 58 Millionen kg Milch rekrutiert. Sie werden in den nächsten Jahren durch Forschung und Beratung auf ihrem Weg zur Reduktion der Treibhausgas-Emissionen und einer verminderten Feed-Food Competition um je 20 Prozent begleitet. 


Fortschritte bei der Reduktion der Treibhausgasemissionen und der Nahrungsmittelkonkurrenz  

In der Landwirtschaft entstehen neben Kohlendioxid weitere Treibhausgasemissionen wie Methan oder Lachgas, die in Kohlendioxid-Äquivalente umgerechnet werden. Die Treibhausgasemissionen der Projektbetriebe für die Milchproduktion liegen in der Ausgangssituation, dem Mittelwert der Jahre 2019-2021, bei 0.885 Kilogramm Kohlendioxid-Äquivalenten pro Kilogramm Milch und damit tiefer als erwartet. Im ersten Projektjahr konnten die Treibhausgasemissionen pro Kilogramm Milch im Mittel um ein Prozent reduziert werden, dies trotz schlechter Futterbaubedingungen im Jahr 2021 und der daraus resultierenden stark unterdurchschnittlichen Futtermittelqualität, die zu einer leichten Reduktion der Milchleistung führten. Hier zeigt sich die Abhängigkeit der Betriebe von externen, nur bedingt beeinflussbaren Einflussgrössen.  

Die Feed-Food-Competition setzt sich aus der Nahrungsmittelkonkurrenz und Flächenkonkurrenz zusammen. Nahrungsmittelkonkurrenz entsteht, wenn als Lebensmittel verwendbare Produkte an landwirtschaftliche Nutztiere verfüttert werden. Flächenkonkurrenz entsteht, wenn für die Lebensmittelproduktion geeignete Anbauflächen für die Futtermittelproduktion genutzt werden.  

Im Bereich Nahrungsmittelkonkurrenz ist es den Milchproduzenten im ersten Projektjahr gelungen, durch eine Reduktion der Kraftfuttermengen und durch eine gezielte Anpassung der Futterration die Nahrungsmittelkonkurrenz um 9 Prozent zu reduzieren und damit einen Wert zu erreichen, der deutlich über den Erwartungen liegt.  

Der Bereich Flächenkonkurrenz ist im Aufbau, Zwischenergebnisse sind 2024 zu erwarten.   


Engagierte Milchbetriebe werden belohnt 

Die teilnehmenden Betriebe haben durch das Projekt eine praxisnahe und betriebsspezifische Analyse der Treibhausgasemissionen ihrer Milch erhalten. Auf Basis der erhobenen Ausgangslage haben sie durch die Trägerschaft im Verbund mit ihren kantonalen Beratungsinstitutionen und der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL) individuelle und an ihren Standort angepasste Strategien zur Emissionsreduktion erarbeitet. Dabei sind die Betriebe frei in der Wahl der Massnahmen und erhalten über ein wirkungsorientiertes Prämienmodell positive Anreize zur Umsetzung. 


Aufbau eines Kompetenznetzwerkes im Bereich Milch und Klima 

Im ersten Projektjahr bauten die Projektträger erfolgreich ein in Forschung, Politik und Praxis breit verankertes Kompetenznetzwerk auf. Es vereint 15 Organisationen mit insgesamt 30 Mitarbeitenden entlang der gesamten Wertschöpfungskette: kantonale Beratungsinstitutionen, das Bundesamt für Landwirtschaft, die Hochschule HAFL, den Milchhandel, die Milchverarbeitung, die Milchproduktion, Kontrollorganisationen und die Futtermittelindustrie.  

Nur mit vereinten Kräften der gesamten Kette kann der anspruchsvolle Wissensaufbau und -transfer von der Wissenschaft über die Beratung bis zum Milchproduzenten gelingen. So war beispielsweise im Bereich Nahrungsmittelkonkurrenz die Zusammenarbeit mit der Futtermittelbranche ein wichtiger Faktor, damit praxistaugliche Lösungen erarbeitet werden konnten.  


Flächenkonkurrenz und Nachhaltigkeit als Schwerpunkte 2023 

86 der teilnehmenden Betriebe haben sich freiwillig für eine Vertiefungsgruppe angemeldet, in der zum einen die Flächenkonkurrenz berechnet und optimiert sowie eine umfassende Nachhaltigkeitsanalyse mit der Methode RISE durchgeführt wird. Diese analysiert neben ökologischen Aspekten auch soziale und wirtschaftliche Themen.  

Die Ausgangssituation der in diesem Bereich teilnehmenden Betriebe ist bestimmt, erste Workshops zur Planung von einzelbetrieblichen Optimierungsstrategien fanden statt und die Erhebungen für die erste umfassende Nachhaltigkeitsanalyse der Betriebe haben begonnen.  

Im aktuellen Jahr werden die Betriebe in Workshops und durch Beratung befähigt, Massnahmen für eine Reduktion der Flächenkonkurrenz in die Wege zu leiten.  


Ausblick 

Mit gezielten Beratungen und Workshops führen die Projektträger mit Unterstützung des gesamten Kompetenznetzwerkes den Wissensaufbau und -transfer bei den Milchlieferanten weiter. Damit sehen sich Emmi, Nestlé, aaremilch, ZMP und AgroCleanTech auf Kurs, ihre ambitiösen Ziele von 20 Prozent weniger Treibhausgasemissionen und Feed-Food -Competition bis 2027 zu erreichen.